Es werden die Routinetests durchgeführt, etwa die Bestimmung der Quick-Zeit und der partiellen Thromboplastinzeit; diese sind angesichts des Verbrauchs von Gerinnungsfaktoren verlängert.
Durch Bestimmung der Werte von Fibrinogen sowie der Faktoren II, V, VII und X kann eine Verbrauchskoagulopathie nachgewiesen werden. Die Werte dieser Faktoren sind bei einer DIC vermindert.
Der Verbrauch an Blutplättchen im Zuge des pathophysiologischen Prozesses spiegelt sich ebenfalls in den Ergebnissen einer Plättchenzahl-Bestimmung wider.
Die Untersuchung der Fibrin-abhängigen Marker (lösliche Komplexe, Fibrinmonomere, Abbauprodukte des Fibrinogens und des Fibrins sowie D-Dimere) sind seit Langem Bestandteil der Diagnostik und der Überwachung der DIC. Diese Werte sind im Allgemeinen erhöht.
Seit den 1990er Jahren wurde außerdem der Nutzen der Fibrinmonomere als Prognose-Marker für DIC erkannt. Wird in der ersten Woche nach Aufnahme des Patienten in eine Intensivstation ein erhöhter Fibrinmonomer-Wert gemessen, so geht dies tatsächlich mit einer höheren Mortalität einher.
Im folgenden Jahrzehnt wurde dann die bessere Eignung der Fibrinmonomer-Werte als Marker für das Mortalitätsrisiko im Vergleich zum D-Dimer-Wert bestätigt.
In noch jüngerer Zeit – im Jahr 2011 – wurde dann der Nutzen der kombinierten Messung der Fibrinmonomere und der D-Dimere nachgewiesen. Erstere dienen als Indikatoren der Fibrinsynthese, während Letztere Hinweise auf die Fibrinspaltung liefern. Je größer die Menge der gebildeten D-Dimere im Vergleich zu den gebildeten Fibrinmonomeren ist, desto günstiger ist die Prognose für den Patienten. Mit anderen Worten, je höher das Ausmaß der Fibrinspaltung im Vergleich zur Fibrinsynthese, desto geringer ist das Thromboserisiko und folglich die Gefahr eines multiplen Organversagens. Die Kombination dieser beiden Marker könnte sich als nützlich zur Bewertung der Überlebenschancen von DIC-Patienten erweisen.
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