Disseminierte intravasale Koagulopathie

Was bedeutet disseminierte intravasale Koagulopathie?

Die disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) ist eine erworbene, sekundäre Erkrankung, die von einer systemischen, exzessiven Aktivierung der Blutgerinnung ausgelöst wird und in zahlreichen klinischen Situationen im Intensivpflegebereich vorkommt.
Sie ist durch das Auftreten biologischer Symptome gekennzeichnet, die mit klinischen Symptomen einhergehen oder auch alleine vorkommen können; diese Symptome zeugen von einer übermäßigen Bildung von Thrombin und Fibrin sowie vom übermäßigen Verbrauch von Blutplättchen und Gerinnungsfaktoren.
Die DIC ist Teil eines komplexen Prozesses, an dessen Anfang die schwer nachweisbare systemische Aktivierung des Gerinnungssystems steht. Daraufhin treten offen erkennbare, potenziell lebensbedrohliche Störungen der Hämostase auf, die sich zuerst in biologischen und dann in klinischen Symptomen äußern.
Im Rahmen der 23. Konsenskonferenz der Gesellschaft der französischsprachigen Intensivmediziner (SRLF) wurde beschlossen, die Begriffe kompensierte/dekompensierte, latente/offene, subklinische/symptomatische DIC aufzugeben, um dadurch für mehr Klarheit zu sorgen.
Demnach soll nur dann von einer DIC gesprochen werden, wenn eine systemische Aktivierung des Gerinnungssystems in Zusammenhang mit einem übermäßigen Verbrauch von Blutplättchen und Gerinnungsfaktoren auftritt. Gemäß der SRLF spricht man von einer „biologischen DIC“, wenn keine klinischen Symptome auftreten. Wenn hämorrhagische oder ischämische Symptome vorliegen, spricht man von einer „klinischen DIC“. Eine DIC wird als „schwerwiegend“ bezeichnet, wenn die Symptome potenziell lebensbedrohlich sind, Organfunktionen beeinflussen oder gar zum Versagen eines oder mehrerer Organe führen.